Campylobacter-Bakterien-auf-PlatteCampylobacter kommen in warmblütigen Nutz- und Heimtieren, sowie in Wild vor. Vögel und Säugetiere zeigen keinerlei Symptome einer Erkrankung.

Bei Kälte, Säure, Sauerstoff- oder Nährstoffmangel, bilden sich aus den stäbchenförmigen Bakterien sogenannte Kokken, die zwar physiologisch die gleichen Eigenschaften wie die lebenden Zellen zeigen, doch im Labor nicht mehr gezüchtet werden können.

Die Gattungen CampylobacterArcobacter und Sulfurospirillum gehören zur Familie der Campylobacteraceae. Campylobacter sind bewegliche Gram-negative, meist spiralförmig gebogene Stäbchen, welche ca. 0,2 bis 0,8 µm breit und 0,5 bis 5 µm lang sind.

Ausbreitung und Erkrankungen

In vielen Ländern Europas ist Campylobacter derzeit der bedeutendste und häufigste bakterielle Erreger von Darminfektionen. Beim Menschen heisst die durch Campylobacter verursachte Infektionskrankheit Campylobacteriose. Sie äussert sich insbesondere in Form von Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden. Die akuten Symptome klingen zwar meist von selber ab, können jedoch in einigen wenigen Fällen in einem späteren Stadium Krankheiten wie Arthritis oder das Guillen-Barré Syndrom hervorrufen. Letzteres ist eine Autoimmun-Krankheit des peripheren Nervensystems, die zu Lähmungserscheinungen am ganzen Körper führen kann.

Infektionsweg

Die häufigsten Erreger der Campylobacteriose sind insbesondere die thermotoleranten C.jejuni und C. coli. Über eine fäkale Kontamination von infizierten Tieren wird der Erreger schliesslich durch Lebensmittel auf den Menschen übertragen. Campylobacter können sich nur schlecht auf Lebensmitteln vermehren, da sie hohe Ansprüche an die Umgebung haben. Die Bakterien überleben allerdings auf Lebensmitteln relativ gut und sobald sich die Wachstumsbedingungen verbessern, können sie sich plötzlich schnell vermehren.

Eine Hauptinfektionsquelle stellt ungenügend durcherhitztes oder bereits kontaminiertes Geflügelfleisch dar. Besonders in den Sommermonaten, während der Grillsaison, steigt die Zahl an Infektionserkrankungen an, da häufig Fleisch nicht korrekt durcherhitzt wird oder mangelnde Hygiene im Umgang mit den Grillutensilien vorliegt.

Eine Infektion kann insbesondere bei mangelnder Küchenhygiene und Kreuzkontamination stattfinden, wenn beispielsweise die Küchenutensilien, wie Schneidebrett und Küchenmesser, nicht häufig genug gewechselt oder gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Infektionsquellen können auch Rohmilch, rohes Schweine- oder Rindfleisch, kontaminiertes Trinkwasser oder das Wasser aus Badeseen sein.

Vermeiden lässt sich eine Kontamination und Infektion, indem entsprechende Vorkehrungen zum hygienischen Umgang mit Lebensmitteln sichergestellt werden, die Küchenhygiene eingehalten wird, Hände regelmässig und gründlich gereinigt werden, auf gut durchgegarte Fleisch-, insbesondere Geflügelprodukte geachtet wird und auf den Konsum von Rohmilch verzichtet wird.

Der Kontakt mit infizierten Haustieren sollte zudem vermieden werden.

 

Weitere Informationen: Bundesinstitut für Risikobewertung – BfR, unter Lebensmittelsicherheit / mikrobiologische Sicherheit von Lebensmitteln / Bakterien / Campylobacter

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung – BfR, online www.bfr.bund.de, Bericht „Campylobacter“ vom 26.08.2013, Link: http://www.bfr.bund.de/de/campylobacter-54346.html

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