So viele Bakterien wie im Darm

Die Forscher fanden tatsächlich ganze 50 Milliarden Bakterien pro Kubikzentimeter und 362 verschiedene Arten von Keimen auf den untersuchten Küchenschwämmen. Mengen die auf so kleiner Fläche nur in Fäkalien zu finden sind.

Durch die vielen Poren des Schwamms entsteht eine riesige Oberfläche und Keime haben viel Platz zum Wachsen. Unterstützt wird dies durch die Feuchtigkeit und die vielen Nährstoffe bzw. Essensreste im Schwamm. So haben Bakterien natürlich optimale Bedingungen um zu überleben und sich sogar zu vermehren.

Viele krankheitsauslösende Keime

Nicht nur die Menge an Bakterien gab den Forschern zu denken, sondern auch die Zusammensetzung der Bakterienkolonien, welche zum Grossteil als potenziell krankmachend eingestuft wurden. Nicht nur krankmachende Umwelt- und Wasserbakterien befanden sich in den Kolonien, sondern auch Keime, die auf dem menschlichen Körper zu finden sind. Letztere können beispielsweise bei immungeschwächten Personen zu Infektionen führen. Ein sehr häufig nachgewiesenes Bakterium, Moraxella osloensis, steht sogar in Verdacht, den schlechten Geruch zu erzeugen, der oftmals von Küchenschwämmen ausgeht, wenn sie schon tagelang in Benutzung sind.

Glücklicherweise fanden die Forscher kaum Fäkalbakterien, toxische Keime oder Durchfallerreger.

Waschen ist keine Lösung des Problems

Die Forscher warnen allerdings die Küchenschwämme nun aufgrund der genannten Ergebnisse regelmässig zu reinigen. Im Gegenteil, das Reinigen sei sogar kontraproduktiv, da die Keimzahl zwar kurzfristig reduziert werde, dann aber wieder massiv ansteigen würde, insbesondere was die krankmachenden Keime betrifft.

Fazit der Forscher

Küchenschwämme sollten idealerweise wöchentlich durch neue ersetzt werden.